Im überfüllten Berliner Frauenzentrum in der Hornstraße 2, in das viele strömten, gab es kaum noch Platz für Neue. Vor allem herrschte bei vielen ein Überdruss vor, eine Müdigkeit, Neuen zu erklären, was schon mehrfach diskutiert worden war. Das Frauenzentrum wuchs in die Breite, durch Ausgründungen in neue Projekte. Der Notruf für vergewaltigte Frauen entstand so, die Frauenhäuser, die Frauenkneipen und Buchläden.
Und so fanden sich im Plenum auch einige, die Interesse an der Herausgabe einer Frauenzeitung hatten.
Doch erst einmal spaltete sich die Gruppe. Der eine Teil wollte eine Zeitschrift für das Frauenzentrum, die nach innen wirkte. Es gab das Blatt tatsächlich, es war klein und grün, Heftgröße in A5. Sechs oder acht Ausgaben sind im Kleinformat erschienen. Der Name war „Birkenfall“.
Wir, die zweite Gruppe, wollten mehr. Unser Ziel war es, nach außen zu wirken. Sabine Zurmühl, der ich damals begegnete und mit der mich eine 13-jährige Beziehung verband, Christa Müller und Monika Schmid waren schon dabei. Barbara Duden, Ele Schöfthaler und Sigrid Fronius kamen bald hinzu. Von uns Gründerinnen hatte nur Sabine Zurmühl ein Volontariat. Alle übrigen kamen frisch von der Universität und waren neu im Journalismus.
„Wir bekommen sowieso Berufsverbot“, war damals die verbreitete Stimmung. Den intellektuellen Substanzverlust hatte die Politik mit ihrer beruflichen Repression geschaffen. Ein Gewinn für die feministische und alternative Bewegung. Unser Versuch, gestandene Journalistinnen wie Hilke Schläger vom Rias anzuwerben, scheiterte. „Da braucht ihr mindestens 100 000 DM“, wehrte sie ab. Die hatten wir nicht. Das Wort Crowdfunding gab es noch nicht, eine massenhafte Unterstützung durch die Basis schon.
Auch auf Profiredakteurinnen hieß es zu verzichten. Die Schwäche wandelten wir in eine Stärke. Frauen waren die Expertinnen ihrer selbst. Über ihre Unterdrückung, ihre Gewalterfahrung wussten sie selbst Auskunft zu geben. Unsere Aufgabe bestand darin, ihnen Hilfestellungen zu geben. Wir erfanden uns und das Medium Frauenzeitschrift neu und taten das voller Begeisterung.
Unsere Zeitung mussten wir erst einmal denken. Dazu mieteten wir für ein paar Tage eine Ferienwohnung in Pisselberg im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Wir saßen in dem Fachwerkhaus und sammelten Ideen für Ressorts, die wiederkehrende Struktur unseres Blattes. Anders als die bekannten Frauenzeitschriften sollte unser Blatt eine Zeitschrift für Politik und Kultur für Frauen werden. Bald wussten wir auch, dass wir jeweils einen Schwerpunkt bringen wollten, zu dem auch das Titelblatt gehörte. Weiter gab es vor allem
Themen in den Bereichen Gesellschaft und Politik, Kultur, Internationales. Dazu kamen feste Seiten wie Nachrichten aus anderen Ländern, Nachrichten aus der
Frauenbewegung, Frauentermine, und last but not least Kleinanzeigen. Und natürlich ein Editorial.
Der Vorschlag, ‚Courage‘ als Titel zu wählen, stammte von Monika Schmid. Dazu schrieb Barbara Duden die wunderbare Ableitung der Courage von Grimmelshausen, die stolz auf dem Pferd saß, während sie aus der Tasche Kamm und Schminkzeug verlor. Die Brecht‘sche Courage, die als Marketenderin und Hure den Soldaten hinterher zog, war ausdrücklich nicht gemeint.
Der Zeitpunkt der Gründung passte mir gut. Gerade hatte ich nach zwei Jahren der Auseinandersetzung den letzten Prozess vor dem Arbeitsgericht verloren. Ich widmete mich nun ganz der Zeitung. Das hinderte mich, durch das Berufsverbot abzustürzen oder mich dagegen zu verkämpfen.
Ehe es losging, mussten wir Schreiben üben. Das war angesagt. In Pisselberg teilten wir Artikel auf. Jede übernahm ein Thema. Wir schrieben die ersten Texte. So entstand im Juni 1976 die Nullnummer. Was in Verlagen das Geheimste des Geheimen war, wurde bei uns eine öffentliche Nullnummer. Der Umschlag war in lichtem Blau. Nicht in Rosa. Als erstes druckten wir ein grünes Faltblatt, in dem wir unsere Ziele beschrieben. Inhaltlich kam das gut an. Auf Verwunderung traf, dass wir weder unsere Namen oder eine Adresse dazu gesetzt hatten. Oder gar ein Konto. Wohin sollten sich potenzielle Unterstützerinnen wenden? Ein Geheimnis für Insiderinnen. Unser Anfängerinnenfehler war nicht beabsichtigt. Aber alle wollten wissen, von wem das Blatt kam. Die Mund zu Mund- Propaganda war effektiv.
Wie alle Frauenprojekte damals begannen wir mit einem Frauenfest. Unseres fand statt im Wintergarten in der Fasanenstraße. Rund 3000 Frauen kamen, zahlten Eintritt, kauften das Blatt. Unsere Nullnummer war bezahlt. Wir konnten die Nummer 1 für den September 1976 planen.
Die Betriebsgründung entfaltete sich vor uns wie von selbst. Angelika Hartig bot uns eine Wohnung in der Bleibtreustraße 48 an. Unser Büro war zunächst im Hinterhaus, später kam die Vorderwohnung hinzu. Die Hausbesitzerin gehörte der Frauenbewegung an, wir zahlten einen moderaten Mietpreis.
Eine erste finanzielle Hilfe kam unerwartet. Sabine Zurmühl und Hilke Schläger hatten an der ersten Ausgabe des Frauenkalenders von Alice Schwarzer mitgewirkt. Dort galten beide plötzlich als zu links, sie mussten die Kalenderredaktion verlassen. Als sie keine Beteiligung an den Gewinnen des erfolgreichen Kalenders erhielten, schickte das Frauenzentrum eine Delegation zu Alice Schwarzer an den Breitenbachplatz. Diesen. Emissärinnen gehörte ich an. Nach kurzer Verhandlung zahlten die Herausgeberinnen je
5000 DM an Sabine Zurmühl und an Hilke Schlaeger.
Beide spendeten ihren . Kalendergewinn an die Courage. Unser Zeitungsprojekt begannen wir, ehe Alice Schwarzer ihre ‚Emma‘ bekannt gab. Als. wir gerüchteweise davon erfuhren, machten wir Schwarzer den Vorschlag, sie solle doch in unserer Redaktion mitarbeiten. Souverän lehnte sie ab: Konkurrenz belebe das Geschäft. Etwas erleichtert waren wir über ihren Verzicht schon. Das gestehe ich gern ein. Mit der Nummer 1 in der Hand fuhren Sabine Zurmühl und ich voller Stolz zu dem. Zeitungsvertrieb, der die Bahnhöfe in Berlin und im Bundesgebiet belieferte. Sie nahmen uns ohne zu Zögern in ihren Verteiler auf. Das weitere Erscheinen der Courage war gesichert. Ein paar Monate später fuhren wir nach Wiesbaden und verhandelten ein paar
Monate über den bundesweiten Vertrieb der Courage mit der Verlagsunion. Die Herren waren neugierig auf uns. Vor allem aber darauf, mit was für einem Auto wir wohl vorführen. Als hätten wir es geahnt, hatten wir vorgesorgt und einen roten BMW geliehen. Der bundesweite Vertrieb nahm uns ab Januar 1977 ins Programm. „Bald werden Sie von ihrer Arbeit leben können“, prophezeite der Verhandlungsführer der Verlagsunion. Die Zeit. für eine feministische Frauenzeitung war reif.
Zwei oder drei von uns lebten bis dahin von Arbeitslosengeld, denn mehrere von uns waren dabei gewesen, sich beruflich umzuorientieren. Sabine Zurmühl hatte ihre Stelle im Bereich der Altgermanistik an der Freien Universität beendet. Das Geld vom Arbeitsamt konnten wir, nachdem wir eine GmbH gegründet hatten, in eine Wiedereingliederungshilfe. umwandeln. Christa Müller arbeitete in der radikalen Therapiegruppe PSIFF. (Psychosoziale Initiative für Frauen) und Monika Schmid in einem Multimedia- Unternehmen.
Unser Tag war lang. Morgens um 10 Uhr begannen in der Bleibtreustraße die
Redaktionssitzungen. Da hatte ich schon an meiner Dissertation gearbeitet. Ich wollte meine Forschungsergebnisse über die Sowjetunion nach dem Berufsverbot nicht in den Papierkorb werfen. Also fuhr ich regelmäßig um fünf Uhr in die Rheinbabenallee, wo ich das Büro im Sonderforschungsbereich noch nutzen konnte. Und um 10 Uhr ging es dann. weiter in der Redaktion.
Morgens kam aus der Küche der Geruch von frischen Brötchen und frischem Kaffee. Aufschnitt war reichlich vorhanden. Wir saßen am Redaktionstisch und lasen uns die Texte laut vor. Aus der anfänglichen Unsicherheit im Beurteilen der Texte wurde eine Arbeitsweise, die zwar höchst transparent, aber nicht effektiv war. Erstaunlich, dass wir das schwerfällige System – auch gegen Widerstände – jahrelang beibehielten. Zumal. unsere Arbeitstage dadurch recht lang wurden. Bis 20 Uhr oder sogar 22 Uhr saßen wir anschließend noch mit den Layoutfrauen. zusammen, rangen um das passende Titelbild. Die Mischung aus Lockerheit und Semiprofessionalität war hart erkämpft. Wir hatten Erfolg. Die unprofessionelle Effektivität lag im Trend. Professionalität war zu der Zeit eher von Misstrauen begleitet. Am Ende des Tages gingen wir gemeinsam in die Kneipe. Dort entspannten wir, aßen. endlich warm und tranken mehrere Biere, auch über den Durst. Irgendwann gestand ich mir ein, dass diese Lebensart über meine Kraft ging und hörte auf, Alkohol zu trinken.
Danach saß ich vor zwei Glas Tee oder zwei Flaschen Wasser. Dass war weniger
stimmungsintensiv.
Wir lebten von der Courage. Als Modell beschlossen wir eine Art von Einheitslohn. Der. bestand aus einer Grundsumme von 800 DM, später 1000 DM. Und damit keine aus ihrer. Wohnung ausziehen musste, kamen die damals in Berlin noch günstige Miete, Telefon und Auto hinzu. Ziemlich spät auch Geld für Kinder. Solange wir in der Bleibtreustraße 48 die Räume im Hinterhaus nutzten, wurde die alte Küche zum Layout-Raum. Es gab kleine Lichttische, ein alter und ein selbstgebauter. Den Satz, den Druck und den Vertrieb hatten wir als Auftrag vergeben. Später wurde das Bad zum Fotolabor, dort entwickelte Rosi Havemann ihre Filme. Immer wieder stießen Frauen
zu uns und boten ihre Mitarbeit an. Der Platz in der Hinterhauswohnung reichte nicht mehr aus. Wir brauchten die Vorderhauswohnung dazu. Dort hatte sich gerade eine WG. aufgelöst. Lautstark hämmerten die Entschiedensten gegen die Wand, schafften den Durchbruch vom Flur in das Berliner Zimmer der Vorderwohnung. Etwas erschrocken erhob sich der letzte Bewohner der WG aus seinem Bett – ausgerechnet einer, den ich aus meiner trotzkistischen GIM kannte. Er nahm seine Sachen und kam nie wieder. Ansprüche auf die Wohnung erhob er nicht. Mir blieb bis heute ein schlechtes Gewissen.
Wir gewannen drei Räume mit zwei wunderbaren raumhohen Kachelöfen, eine kleine Küche und Toilette hinzu. Der neue Redaktionsraum war das Berliner Zimmer mit Blick in den grünen Hinterhof.
In den Texten, die wir bearbeiteten, stießen wir auf ein Tabu nach dem anderen. Gewalt gegen Frauen war das erste. Dass die so viele Frauen betraf, war am Anfang schwer zu glauben. Unfassbar auch, dass die Frauen in den Frauenhäusern nach erlittenen Schlägen immer wieder zu ihren Peinigern zurückkehrten. Vergewaltigung war das nächste Tabu. Dass die Täter nur selten Unbekannte in dunklen Bahnunterführungen waren, sondern die meisten der Familie und dem Freundeskreis angehörten. Beim Lesen mussten wir mit unseren Gefühlen, auch unserer Abwehr zurechtkommen. Vergewaltigung
im Krieg und während der Besetzung, die unsere eigenen Mütter getroffen hatte. Sexueller Missbrauch, sexuelle Belästigung folgten – es hörte nicht auf.
Nach dem Prinzip Harmonie konnten wir über solche Texte nicht entscheiden. Es gab auch unter uns einige, die sich nicht alle Formen der Gewalt vorstellen konnten. Gut war deshalb nicht unbedingt, was alle für gut hielten. Wenn wir über einen Artikel stritten, uns in die Haare gerieten, war das ein Artikel, der auch für andere interessant war. Leicht auszuhalten war das nicht. Aber wir wurden zu Spürhündinnen für Neues und Ungesagtes. Courage war kein Blatt, das die Frauen leicht konsumieren konnten. Keines, das sie im Bett lasen. Die Courage zu lesen, bedeutete für unsere Leserinnen Arbeit. Der Ort ihrer Lektüre war meist der Schreibtisch, erfuhren wir in unserer Leserinnenanalyse.
Die Texte in der Courage schwankten zwischen hoher Abstraktion und einfacher
Information. Das entsprach – zumindest zeitweise – der Entwicklung der
Frauenbewegung, die gerade dabei war, sich in unterschiedliche Berufsfelder aufzuteilen und zu spezialisieren. Wissenschaft, Literatur, Musik, Beratung, Frauenhäuser, Gewerkschaften, Internationales, Quoten, Sexismus – Von Politik bis Kunst war alles dabei und alles war neu.
Zum Glück hatte Christel Dormagen ein Gespür für Texte und mutierte zur Textchefin des Blattes, lange ehe wir die Funktion einführten. Sie setzte ihren Korrekturstift an, wo es notwendig war.
Auch andere fanden auf diese Weise ihre Aufgabe selbst: Barbara Pörner das Archiv, das auf einem Zeitschriftenausschnittdienst aufbaute, für den Monika Arnholdt und ihr damaliger Partner arbeiteten. Die Fotografinnen Birgit Kleber und Paula Schmidt, die Layouterinnen Monika Arnholdt, Ingrid Schulte und Rosi Havemann und Chris Simeon entwarfen die schönsten Titelblätter.
Barbara Weber entdeckte die internationalen Frauennachrichten und Übersetzungen aus der britischen und der US-Frauenbewegung. Barbara Duden reiste spektakulär mit der Transsib und schickte ihre Folgeartikel über rückreisende Touristen. Manchmal schwitzte ich Blut und Wasser, ob ihre Texte wohl rechtzeitig eintrafen. Sie kamen immer.
Eva Maria Epple entwickelte Kontakte zur DDR-Frauenopposition, Barbara Rosenberg brachte als Einstand von ihrer französischen Frauenzeitung Texte aus der sowjetischen Opposition mit. Ich selbst konnte aus Selbstschutz nicht nach Ostberlin, auch die dortigen Kontakte durften nicht gefährdet werden. Trotz der Distanz blieben auch meine tschechischen Kontakte produktiv. Ich konzentrierte mich auf die Politik der Frauenbewegung und versuchte ich dafür zu sorgen, dass in der Courage ein breites Spektrum von Kultur, Politik
und Zeitgeschichte Platz fand. Wenig erstaunlich: in der Redaktion hatten wir auch eine IM der Stasi. Da sie nie besonders hervorgetreten ist, weiß ich nicht, ob sie mir oder uns geschadet hat.
Ein Stipendium für die Sowjetunion, das mir vom Deutschen Akademischen
Austauschdienst (DAAD) zugesagt wurde, konnte ich nicht antreten. Die Sowjetunion ließ mich nicht rein. Man hätte keinen Betreuer für mich, hieß es offiziell. Meine Prager Haft nach 1968 hatte Langzeitfolgen. Die hielten mich in der Courage. In ihrer besten Zeit – das war um 1980 – stieg die Auflage der Courage auf 70 000 Exemplare. Mit so viel hatte keine von uns gerechnet. Die taz gab es bei unserer Gründung noch nicht. Wir waren die erste Zeitung, die aus eigener Kraft das studentische Umfeld verließ und solch eine Verbreitung erfuhr. Gewiss, Emma schaffte kurz darauf mehr, aber ihre Auflage wurde nie geprüft. Und Konkret, die linke Zeitschrift für Politik und Kultur, war DDR-finanziert.
Unser Erfolg brachte uns weithin Anerkennung. Ich saß auf vielen Podien.
Merkwürdigerweise rissen sich andere Courage-Frauen nur selten danach. Vielleicht führte das zu einer Überschätzung dessen, was wir, was ich bewegen konnte.
Öffentliche Redaktionssitzungen waren ein Versuch, nach außen transparent
aufzutreten und die Frauenbewegung mitzunehmen. Die Sitzungen fanden im Berliner Frauenzentrum statt, das von der Hornstraße in die Stresemannstraße umgezogen war. Manchmal tagten wir auch in Frauenzentren oder Frauenbuchläden in Köln, Stuttgart oder Hamburg. Dort stießen wir auf Frauen, die uns auf diesem Weg kennen lernen wollten. Erfolg nach außen brachte die Zusammenarbeit mit den Gorlebenfrauen. Ihr erster Kongress Ostern 1979 fand sechs Wochen vor der bekannten Platzbesetzung statt. Wir hatten mit dazu aufgerufen. Auch unser Titelbild mit Marianne Fritzen, der kleinen Frau mit
der Strickmütze im Angesicht von Polizeikordons in Gorleben, zeigte, dass unsere Courage über die Frauenbewegung hinauswirkte. Ebenso der Kongress gegen Atom und Militär in einer Gesamtschule in Köln, den wir mit dem Kölner Frauenbuchladen organisierten.
Erste finanzielle Probleme entstanden dadurch, dass wir für unseren Abovertrieb einen Riesencomputer im Wert von etwa 200 000 DM anschafften und einen Composer für den Satz nach und nach abzahlten.
Eine Weile lösten wir Finanzprobleme durch Mehrarbeit. Eine Dokumentation über die erste Frauensommeruniversität, Sonderhefte, ein Frauenadressbuch halfen, die Courage am Laufen zu halten. Aber nicht alle Sonderhefte waren ein solch Glücksgriff wie das über das Tabuthema Menstruation oder über Frauen im 2. Weltkrieg. Ich sehe noch, wie Chrille, mit vollem Namen Christa Müller, über den Texten von Ingrid Schmidt-Harzbach schwitzte, die das Buch „Frau in Berlin“ entdeckt hatte und auswertete. Dass im Hintergrund auch
noch die feministische Sozialwissenschaftlerin Doris Janshen unsichtbar mitschrieb, habe ich erst lange später erfahren. Trotz aller Mühe, trotz aller Mehrarbeit: Manche Themen erhöhten unseren Schuldenberg.
Sabine Zurmühl und ich arbeiteten eng zusammen. Als Paar wirkten wir nach innen und außen. Einigen Courage-Frauen kam es vor, als ob wir vorab alles miteinander beschließen würden. Dabei war es privat eher eine Last, dass Courage als Thema nie endete und wir schon morgens mit den finanziellen Sorgen aufstanden und mit dem Nachhall von internen Auseinandersetzungen zu Bett gingen. Ein Grund übrigens, warum Sabine und ich nie zusammenziehen konnten. Es war so schon zu dicht.
In der Gruppe wurde es kompliziert, wenn eine oder mehrere Frauen auf eine Position wollten, die bereits belegt war. Zu doppelten Arbeitsfeldern konnten wir uns entschließen. Nicht aber zu einer vollständigen Rotation. So nahm zum Beispiel Christel Dormagen mit Freude den Composersatz hinzu und die Abofrauen, die am Computer „Frederike“ den Versand und die Rechnungsstellung betreuten, die Nachrichten aus der Frauenbewegung.
Auch die Finanzgruppe mit Sabine Zurmühl und Doris Fürstenberg und mir hatte genug zu tun. Ich führte die Verhandlungen mit dem Vertrieb an den Kiosken. Je länger die Courage existierte, desto sorgenvoller beugten wir uns über die Zahlen. Dass wir dem Rückgang der Auflage nicht professionell begegneten, stimmt. Damals hätten wir eine professionelle
Beratung gebraucht.
Meist entstanden mehrere Konflikte zugleich und das ging an die Substanz. Rückgang der Auflage – etwa ab 1981/82 – und dazu innere Konflikte – kosteten bei laufendem Redaktionsbetrieb viel Kraft. Ein Coaching für Gruppen gab es damals noch nicht. Ein Teil der Frauenbewegung begann, sich spirituell zu orientieren. Zwei aus der Courage wurden Sannyassin und gingen nach Indien. Den Verlust von Karin Petersen und Rosi Havemann betrauerten wir, doch wir verstanden die Courage eher als politisches Blatt und bedienten spirituelle Themen nur am Rande. Damals endete wahrscheinlich die Einheit
der Frauenbewegung und damit auch deren Unterstützung der Courage durch einen Teil der Frauenbewegung. Anonyme Spenden – die es vorher durchaus in größerem Umfang gab – blieben aus.
Je mehr sich die Frauen in den Wissenschaften und anderen Berufen etablierten und feministisch ausrichteten, desto wichtiger wurde für alle die Professionalität. Die wurde auch von uns erwartet. Nach sieben Jahren begannen sich Themen zu wiederholen. Dass sich die Themen in allen Medien schon nach zwei bis drei Jahren wiederholen, wussten wir als selfmade Gender-Profis noch nicht. Die Zahl der Mitarbeiterinnen wuchs recht unkoordiniert. Was wir nicht fertig brachten, war, aus ökonomischen Gründen eine aus unserem Team wieder zu entlassen. Keine von uns wagte solche Einschnitte. Keine war zu solch einer Machtanmaßung bereit. Dass ich als eine aus der Gruppe immer wieder als Chefin angegriffen wurde, bedeutete ja nicht, dass ich imstande gewesen wäre, solche Grenzen zu überschreiten.
Trotz aller Appelle an unsere Leserinnen: Es kamen nur noch wenig Spenden von außen zur Unterstützung der Courage herein. Ein Courage-Titel: „Wir verkaufen die Courage an die Frauenbewegung“ fand unter den Leserinnen im November 1983 kaum einen Widerhall.
Ursula Nienhaus, Gründerin des FFBIZ, des Frauen Forschungs-und Bildungszentrum, das zum Archiv der Berliner Frauenbewegung wurde, erzählte später, dass sie im Vorfeld des Konkurses die eine oder andere der Courage-Frau beiseite genommen hätte, um zu erfahren, ob sich ein Ende der Courage - etwa durch eine öffentliche Veranstaltung – noch aufhalten lasse. Sie erntete ein Nein.
Dabei hätte es eine Rettung der Courage geben können. Helga Dierichs, Miterbin der HNA-Nachrichten mit eigener Druckerei, bot uns an, Druck und Papier für die Courage zu übernehmen. Die Bedingung wäre gewesen, eine qualitative Leserinnenanalyse zu machen. Das hätte gewiss Änderungen am Blatt erfordert. Als Gruppe waren wir nicht mehr in der Lage, dieses großzügige Angebot umzusetzen. Wir waren nicht einmal in der Lage, zeitlich um Aufschub für die Leserinnenanalyse zu bitten, damit wir uns erst einmal etwas konsolidieren konnten. Wir hätten es nur schaffen können, wenn wir am selben
Strang gezogen hätten. Hätte eine andere Lösung geholfen? Eine oder mehrere andere Frauen an der Spitze der Courage? Einige haben das geglaubt und eine Redakteurin favorisiert, die von der Brigitte kam. Mir schien das wie ein Verrat an unserem Konzept. Immerhin waren wir gegen die Brigitte angetreten. Hinzu kam: So schnell hätte ich mich aus der Verantwortung nicht lösen können.
Der Druck, finanziell eine Lösung zu finden, wuchs. So beschlossen wir wieder einmal Mehrarbeit und trafen die Entscheidung, die Courage wöchentlich herauskommen zu lassen. Ich zögerte, aber Sabine Zurmühl wollte das probieren. Ich fürchtete, dass Sabine Zurmühl sich beruflich anders orientieren könnte, und stimmte deshalb zu.
Das häufigere Erscheinen führte dazu, dass ein Teil der Courage-Frauen das Blatt verließ und die kleine Restgruppe der Redakteurinnen mit neuen Layouterinnen vor der unlösbaren Aufgabe stand, ein Wochenblatt zu füllen. Just in dieser Zeit befiel mich ein burn-out und ich konnte von meinem Schreibtisch aus nur zusehen, wie sich der Niedergang der Courage von Tag zu Tag beschleunigte. Wir hatten die Wahl zwischen Pest und Cholera. Doris Fürstenberg und andere wandten sich gegen die hohen Zahlungen an den Vertrieb. Wenn wir aber den Verkauf an den Kiosken einstellten, bestand die Gefahr, nicht mehr genügend neue Abos hereinzubekommen. Und als die schmale Courage als Wochenzeitung Anfang 1984 erschien, schwappten die Kündigungen nur so herein. Alte und neue Rechnungen der Druckereien gingen parallel ein. Und keine stundete uns noch eine Rechnung.
Die Berliner Bank verlangte mehr Sicherheiten. Da ging es um den Überziehungskredit. Bis dahin hatte ich die Bürgschaft allein getragen. Als ich die Gruppe bat, die Haftung auf mehr Schultern, auf 5 oder 10 Frauen umzuverteilen, beschleunigte auch dies das Ende.
Immerhin fanden sich genügend Frauen, die die Haftung mitübernahmen - jeweils für 3 bis 5000 DM. Das Defizit von 300 000 Mark für die laufenden Produktionen blieb offen. Die beschränkte Haftung der GmbH schützte uns, diesen Posten zahlen zu müssen. Eine Vollversammlung der noch verbliebenen Courage-Frauen gab Doris Fürstenberg recht, dass wir uns eine Konkursverschleppung nicht leisten dürften. Ein Teil der neuen
Layouterinnen bot an, dass wir mit ihnen weitermachen könnten. Die Mehrheit der Gruppe hätte dem zugestimmt, wenn ich alle Schulden übernommen hätte. Mit Schulden und ohne die Frauen, mit denen ich gewohnt war zu arbeiten, konnte und wollte ich nicht weiter machen. Das Kapital einer Zeitung ist die Redaktion, sind die Schreiberinnen, die Fotografinnen, die Grafikerinnen. Schweren Herzens stimmte ich – als letzte der Gruppe – dem Ende mit Schrecken zu. Doris Fürstenberg verfasste den Brief an den Konkursanwalt.
Gut gelaunt, fast übermütig gingen wir als Gesellschafterinnen der GmbH zum Termin mit dem Konkursanwalt. Der kannte solche Stimmungen. „Glauben Sie nur nicht, dass Sie am Ende des Prozesses noch so befreundet sein werden, wie Sie es jetzt sind“, warnte er. In den letzten Tagen vor dem offiziellen Konkurs trafen noch die bei den Vertrieben ausstehenden Gelder bei der Bank ein. Der Überziehungskredit schmolz auf ein Minimum. Am Ende musste jede der Bürginnen etwa 200 bis 300 DM an die Bank zahlen. Trotzdem sperrte mir die Bank ein Jahr lang den Zugang zu meinem privaten Konto.
***
Die Zeit danach. Was sollte ich als nächstes tun? Eine Kandidatur fürs
Abgeordnetenhaus wäre möglich gewesen. Ich stand bereits auf der Kandidatenliste und wäre gewählt worden. Aber mitten in der Abstimmung zog ich zurück. Nein, das schaffte ich im Moment nicht. Zu Neuem fehlte mir die Kraft. Für Recherchen fand ich einen Honorarauftrag bei Maria Heiderscheidt in ihrer Interviewsendung „Frauen“ im SFB-Fernsehen. Ab und an gab es einen kleinen Auftrag für eine Senatsbroschüre. Über Sozialstationen für den CDU-Senator Ulf Fink zum Beispiel. Oder auch eine Stelle als Gleichstellungsbeauftragte im Bezirk Wedding. Aber ehe ich weiter für einen CDU-Senator schrieb, beschloss ich, lieber zur SPD-Parteizeitung ‚Vorwärts‘ nach Bonn zu gehen. Immerhin schuldete die SPD mir etwas. Sie war für das
Berufsverbot verantwortlich, das – unter Willy Brandt eingeführt – mich getroffen hatte.
Mein letzter Abend in Berlin. Zum Abschied wollten Sabine und ich miteinander essen gehen. In dem Schöneberger Restaurant trafen wir unerwartet auf die übrigen Courage-Frauen. Sie hatten sich dort ebenfalls verabredet. Ohne uns. Etwas ratlos standen wir vor ihrem Tisch. „Es ist besser, ihr geht jetzt mal wieder“, sagte eine von ihnen. Wir gingen.
Gut drei Jahre blieb ich beim ‚Vorwärts‘ und musste vieles neu lernen. Von der Art desSchreibens bis zum Umgang mit der Bonner Politik. Seither reagiere ich auf Änderungen meiner Texte schmerzfrei. Gleich zu Beginn musste ich vor einer politischen Entlassung gerettet werden. Eva Rühmkorf, Frauenbeauftragte in Hamburg und Mitglied im Schattenkabinett der SPD, half, gemeinsam mit dem SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel. Doch der Vorwärts galt als zu aufmüpfig und wurde von der SPD eingestellt, um später als Mitgliederzeitschrift neu zu erscheinen. Die gesamte Redaktion wurde
entlassen. Es gab eine Abfindung.
Der Burn-Out, den ich am Ende der Courage zu spüren bekommen hatte, kehrte zurück. Nun aber hatte ich Spielraum, mich um mich zu kümmern, konnte meine alten Wunden lecken – von meiner politischen Haft in Prag über das Berufsverbot bis zum Ende der Courage. Endlich suchte ich mir professionelle Hilfe. Es entstanden zwei autobiografische Bücher. Sie stehen für den Anfang und das Ende einer Therapie. „Niemandstochter – auf der Suche nach dem Vater“ (1) , heißt das erste und „Im Netz der Gedichte – Gefangen in Prag nach 1968“ (2), war die Aufarbeitung meiner Zeit als politische
Gefangene in der ČSSR. Später kam noch eine filmische Spurensuche in Prag hinzu.
„Was geschah in der Zelle – auf den Spuren einer politischen Haft“, hieß der Film für den WDR. Angebote für feste Stellen bekam ich genug. Aber beim freien Arbeiten fühlte ich mich sicherer. Auch als Einzelperson konnte ich Einiges bewegen. Zum Beispiel mit der
Gründung des Journalistinnenbundes mit der ersten Vorsitzenden und hr-Redakteurin Gisela Brackert. Sabine Zurmühl war ebenfalls dabei. Zum Beispiel auch mit der der Kampagne gegen Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Das erste Buch „Übergriffe“ hatte ich noch am Ende der Courage-Zeit im Auftrag von Waltraud Schoppe geschrieben und war jede Woche von Berlin nach Bonn zu den Grünen gependelt. Ein Forschungsauftrag kam auch von Rita Süssmuth, als sie Frauenministerin war. Mit ihrer Nachfolgerin, der frisch gebackenen Frauenministerin Angela Merkel, stellte ich im SWR die Studie des
Ministeriums vor, die wir in Dortmunder Sozialforschungsstelle durchgeführt hatten. Als zu schwach hatte ich Merkels Gesetz gegen Belästigung kritisiert. Vom Frauenministerium kamen danach keine Einladungen mehr zu Merkels Pressekonferenzen.
So begann ich mich umzuorientieren und mit sozialen Familienthemen im WDR zu verankern. Zunächst im Hörfunk bei Ute Remus, die meinte, dass wir uns mit der wöchentlichen Courage mit Aplomb nachdrücklich verabschiedet und gezeigt hätten, wie es weitergehen könnte. Sie gründete ‚Abwasch‘ - die wöchentliche Frauensendung im WDR 5.
Bei mir folgten Beiträge im WDR-Fernsehen und anderen ARD-Anstalten. Hinzu kam eine ganze Reihe von Buch-Aufträgen von der Hans-Böckler-Stiftung, die unter der Geschäftsführung von Prof. Heide Pfarr für feministische Themen offen war. So gelang es mir, im Buch „Frauenbetriebe“ eine Geschichte über Frauenprojekte zu schreiben. Und mit „Knastmauke“ eine empirische Untersuchung über politische Häftlinge in der DDR vorzulegen. Und last but not least kam eine zweibändige Geschichte der DGB-Frauen in
der Bundesrepublik und im vereinten Deutschland dazu. Die Titel: „Wir haben Geschichte gemacht“ und „Mit vereinten Kräften“.
***
Die Courage ging unter und schrieb doch Geschichte. Mich begleitete sie ein Leben lang. Sie war ein Netz, das mich hielt. Wo immer ich hinkam, versicherte frau mir, dass sie die Courage weiter bezogen hätte und nicht die Emma. Und da sich viele an ihre wilde Frauenjugend gern erinnern, begegnen mir noch heute zahlreiche Courage- Anhängerinnen.
Eine Ausstellung zur Courage gab es im Jahr 1993 in Berlin. Im Heimatmuseum in der Schlossstraße ging es um die Frauenbewegung in Charlottenburg. Eine Kuratorin sammelte, was noch zu finden war: Layout-Entwürfe, Lichttische, Briefe, Fotos. Ich ging durch die Ausstellung und war angerührt. Wie schön, dass es das alles noch gab. Und einstige Courage-Frauen dies alles so wertschätzten, dass sie es aufbewahrt hatte. Und es gab einen wunderbaren Katalog dazu mit einem guten Text von Beate Schneegass, der
Kuratorin. (3)
Hoffentlich erkennt mich niemand – mit diesem Gefühl ging ich durch die Ausstellung. Mir ging es mit dem Courage-Thema noch nicht wieder gut. Die Niederlage überschattete vieles. Bis der Stolz auf die Courage-Zeit zurückkehrte, dauerte es noch.
Ein erstes Treffen der Courage-Frauen, zu dem wieder alle eingeladen wurden und auch kamen, gab es zum dreißigjährigen Jubiläum in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin. Über Gisela Notz konnte ich den Anstoß geben. Gisela Notz formulierte dann aus dem, was wir auf dem Treffen berichteten , eine FES- Broschüre mit dem Titel: „Als die Frauenbewegung noch Courage hatte“.
Heute bin ich wieder bei einer Art Courage. 2018 gründete ich mit vier Frauen in Groß Heide, unserem Dorf bei Dannenberg im Wendland, das ‚Archiv der unveröffentlichten Texte‘. Eine Lesung ohne Produktions-, Vertriebs- und Lohnkosten. Auf Veranstaltungen werden Original-Texte gelesen aus Tagebüchern, Briefen, Erinnerungen. Häufig aus Familienbesitz. Meist lesen die Angehörigen derer, die die Texte verfasst haben. Ein Schatz an Zeitgeschichte ist so im Entstehen. Es steht unter: http://www.archiv-der-unveroeffentlichten-texte.de.
Und dann kam Monika Arnholdt im 2. Jahr der Pandemie 2021 – wie immer glückstrahlend – auf Sabine Zurmühl und mich zu und lud uns und alle Courage-Frauen zu einer gemeinsamen Dampferfahrt ein. So wie einst im Jahr zwei der Courage. Und zu einem Austausch im Wintergarten in der Fasanenstraße, wo wir im Juni vor 45 Jahren die Nullnummer feierten.
Dass dort so viele zeigten, wie wichtig ihnen in der Courage in ihrem Leben geblieben ist, wie viel sie an Frauenengagement und Eigenständigkeit daraus gezogen und wie viele Anstöße für ihr weiteres Leben sie mitgenommen hatten, berührte mich. Ob des starken und unerwarteten Lobs stieg Freude in mir auf.
Endlich fiel meine Bitterkeit ab.
Stellvertretend zitiere ich Ele Schöfthaler, eine der Mitgründerinnen der Courage, die mir nach der Lektüre dieses Textes schrieb: „Es tut mir nachträglich leid, dass ich 1. dir nie deutlich gesagt habe, wie viel ich Dir verdanke – du warst ein großes Vorbild für mich. Deine Resilienz (Gefängnis, Berufsverbot, schwierige trotzskistische Kollegen) hat mich gestärkt. Jetzt danke ich Dir einfach mal dafür. 2. ich beim Zusammenbruch der Courage
so sehr mit Kind und Kindern befasst war, dass ich sehr kleinmütig – Angst hatte, ich müsste 5000 DM bezahlen, weil wir doch damals alle fiktiv 5000 eingelegt hatten bei der GmbH-Gründung, dabei hattest du die ganze Last auf deinen Schultern, du hattest die Allein-Bürgschaft. Das hatte ich bisher nicht gewußt. Es tut mir leid, dass ich dir damals keine Unterstützung angeboten habe.“ Das Treffen und Rückmeldungen wie die von Ele halfen mir, ebenfalls die schweren Phasen loszulassen, während derer sich so viele in der Courage an mir abgearbeitet hatten, wie es Sabine Zurmühl nach unserem Treffen
ausdrückte.
Heute kann ich sagen: Courage hat mir geholfen, Kurs zu halten. Uns gelang nicht alles, aber doch vieles. Wie gut, um diese Erfolge zu wissen und den Dank dafür bis heute in den Rückmeldungen von Courage-Frauen und den vielen Leserinnen zu spüren.
(1) Piper Verlag, München 1991
(2) Links Verlag, Berlin 2001, erweiterte Neuauflage Ulrike Helmer Verlag Sulzbach/Ts. 2018
(3) Oettinger, Angelika; Schneegass, Beate: Gebraucht, gebremst, gefördert. Frauen und Politik in Berlin-Charlottenburg nach 1945, Berlin 1993
courage frauenzeitung
Copyright © 2024 courage frauenzeitung – Alle Rechte vorbehalten.
Powreed by GoDaddy's Mama