Immer wieder gibt es Themen, die für einen COURAGE Schwerpunkt zu umfangreich sind. Um diese vollständig erscheinen zu lassen, drucken wir 2-4 Sonderhefte im Jahr. Am 17. 9. 1979 erschien unser erstes Sonderheft zum Thema Menstruation. Wenn Du auf ein Titelbild klickst, kommst Du direkt zum Heft!
1. Von sehr vielen Frauen wird die Sexualität als schwieriger und unbewältigter Bereich empfunden. Wie den Wunsch nach lustvollem, selbstbestimmten Verhalten durchsetzen und leben, wenn
- sichere und dabei unschädliche Verhütungsmittel noch nicht zu bekommen sind,
- eigenständige Berufstätigkeit als Zuverdienst diskriminiert und bezahlt oder als Ersatzhandlung gewertet wird,
- Frauen den Versuch bewußter und freier Sexualität nur in Dauerbindung an einen, möglichst einzigen, Mann starten dürfen?
Zwar hatte durch die Studentenbewegung der richtige Zweifel an stumpfen Zweierbeziehungen Auftrieb bekommen, aber für die Frauen war dabei meist nicht mehr herausgekommen als die Aufforderung, mehr als bisher verfügbar und bereitwillig zu sein. Die Frauenbewegung knüpfte bei dieser Unsicherheit an: was wollen wir, was wollen wir nicht mehr.
In der Zeitung werden wir die Texte der Frauenbewegung dazu ebenso auswerten wie neue Ergebnisse der Psychologie, Medizin, Anthropologie etc. Kriterium dafür wird sein, daß an den Erfahrungen der Frauen angeknüpft wird.
2. Wer weiß schon, daß es - laut Statistik - ca. 2 Millionen lesbische Frauen in der Bundesrepublik gibt? das heißt, daß wir an einem Tag mehreren von ihnen am Arbeitsplatz, in der Schule, an der Uni, auf der Straße, im Freundeskreis treffen, aber: ohne es zu wissen. Viele lesbische Frauen versuchen aber, aus dieser Isolation herauszukommen. Sie organisieren sich, sie treffen sich, sie diskutieren zusammen ihre Probleme. Aufgabe einer Frauenzeitung ist es, ihre Realität öffentlich zu machen. wie erfahren lesbische Frauen ihre Sexualität? Was bedeuten sie für die Frauenbewegung?
3. Wir fragen:
- wie erfahren wir Sexualität als Herrschaftsmittel?
- wie finden wir ein besseres Verhältnis zu unserem Körper und unserer Sexualität?
- was hat die Psychoanalyse mit unserer Sexualität gemacht?
- gibt es Frigidität?
- nach der Sexualität unserer Eltern?
- welches sind die vertretbaren Verhütungsmittel?
- wieweit muß die Abtreibungsfrage Bestandteil des Frauenkampfes sein?
- nach unserer alltäglichen Prostitution und Vergewaltigung
- sind Ehe und befriedigende Sexualität vereinbar?
Frauen, die krank werden, gehen meist zu spät oder gar nicht zum Arzt. Sie wissen: die tägliche Hausarbeit nimmt ihnen sowieso niemand ab, die Familie stöhnt, fehlen sie am Arbeitsplatz haben sie den Kolleginnen gegenüber ein schlechtes Gewissen und Angst, beim nächsten Mal entlassen zu werden.Wir berichten u. a. über- die weibliche Patientin in den Augen der Ärzte- die gefährliche Reduzierung der Gynäkologie auf die Gebährfähigkeit der Frauen- körperliche und seelische Risiken der einzelnen Verhütungsmethoden und fragen:- warum erkranken Frauen häufiger als Männer an psychosomatischen Leiden?- welches sind die häufigsten Verschleißerscheinungen bei berufstätigen Frauen?- gibt es Rehabilitationsmethoden für Frauen, werden sie genutzt(Müttergenesungswerk): was hindert Frauen daran?und schließlich:- was ist mit den Ärztinnen lossß- wie treiben sie medizinische Kenntnisse über Frauen voran?- welche Rolle können in diesem Zusammenhang Krankenschwestern und anderes weibliches "Personal" einnehmen?- könnte eine Solidarisierung von Ärztinnen und Krankenschwestern die Vormachtstellung männlicher Mediziner brechen?
courage frauenzeitung
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