Von Braunschweig nach Berlin. Vom schlagenden Vater verunsichert. Dann Abendschule, Studium, Studentenbewegung, Frauenbewegung und dann das berauschende Projekt COURAGE
Von mir selber weiß ich, daß mir zu dem Zeitpunkt, da ich mich entschloß, meine studienrätliche Lebenszeitverbeamtung in den Wind zu schießen, um bei der feministischen Zeitung mitzuarbeiten, Geld völlig egal war.
„Sozusagen die Höhle der Löwin“, hörte ich jemand sagen. Er sagte es zu seiner Begleiterin, indem er auf die Hausnummer 48 zeigte (und auf sich als informiert). Ich arbeitete hinter dieser Tür. Löwinnen hin oder her, ich war auf die mir zustehende „Beute“ an gesellschaftlicher Teilhabe aus, als Menschin (und auch für meine Jungen).
„Und was machst Du jetzt?“, die Malerin Sarah Schumann meinte mein Berufsverbot, das ich wegen meiner Mitgliedschaft in einer trotzkistischen Organisation bekommen hatte. .
Ich war froh, dass ich raus war! Bis heute trage ich dieses Bild in mir - ich, weinend auf der Treppe . . .
Meine Zeit in der Courage war kurz, gibt es überhaupt jemanden, die kürzer dort gearbeitet hat als ich?
Für mich war der Eintritt in die Redaktion der COURAGE nicht gleichbedeutend mit dem Beginn eines neuen Lebens als Feministin.
Vom Ruhrgebiet über den großen Teich ins Land von Karl May und Winnetou . . . dann zurück zur Insel mit der Mauer . . .
Die Couragezeit war atemlos, glücklich, kompliziert, zehrend, verwirrend, voll richtigen und falschen Tuns . . .
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